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Welcher Beruf passt wirklich zu mir?

By hearthunting. Editor on Januar, 17 2022
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Welcher Beruf passt wirklich zu mir?

Du stehst kurz vor deinem Schulabschluss und alle erwarten von dir, dass du dich nun auf eine Ausbildungsstelle oder für einen Studienplatz bewirbst… Doch du bist einfach nur ratlos, was deine Berufswahl angeht?
In diesem Blogbeitrag möchten wir dir einige Überlegungen mit auf den Weg geben, die dir vielleicht zu einer neuen Perspektive auf deine Situation verhelfen und dir Ermutigung zu einer selbstbewussten Berufsentscheidung geben können.

Berufsentscheidung ohne Zeitdruck


Auf junge Menschen an der Umbruchstelle zwischen Schulausbildung und Berufswahl wird nach wie vor häufig Druck ausgeübt, sich doch nun „endlich“ für „den richtigen Beruf“ zu entscheiden. Zwar weiß manch einer schon Jahre vor dem Schulabschluss genau, was er werden möchte, hat vielleicht in den Sommerferien sogar schon Praktika in einem einschlägigen Betrieb gemacht und startet nun voller Gewissheit in seine berufliche Laufbahn.

Doch da gibt es auch diejenigen, die sich über ihre berufliche Zielsetzung überhaupt noch nicht klar sind. Die Zeit tickt, die Bewerbungsphase nähert sich dem Ende. Es muss also – so behaupten alle – schnell die Entscheidung her, welche Richtung du im Beruf denn jetzt einschlagen wirst.

Im Internet finden sich dann eine Menge schlauer Ratgeber und Berufswahltests – doch bringen die wirklich die ersehnten, authentischen Antworten? Oder werden deren Resultate nicht auch davon beeinflusst, welche Ausbildungsplätze gerade frei sind oder in welchen Branchen händeringend nach Fachkräften gesucht wird…?

Den richtigen Beruf findet nicht jeder schon mit achtzehn


Dabei ist die Reihenfolge „Schule – Ausbildung bzw. Studium – feste Berufsanstellung“ heutzutage in so mancherlei Hinsicht überholt.

Zum einen zeichnet sich nämlich ein gewisser Trend dazu ab, dass auch „Erwachsene“, bzw. Menschen mit langjähriger Berufserfahrung, sich eine Neu-Orientierung wünschen und sich dann sozusagen „spät“ zu einem (zweiten oder auch ersten) akademischen Studium, einer Ausbildung oder einer Umschulung entschließen. In vielen von diesen Fällen erfolgt die Entscheidung dazu nach reiflicher Überlegung und ohne Zeitdruck. Dahinter steht dann stattdessen eine aus der eigenen Lebenserfahrung gewonnene Klarheit über die wirkliche Wunschtätigkeit. Man hat sich selbst im Berufsalltag besser kennengelernt, weiß, was einem liegt und nicht liegt und fällt dem entsprechend die Entscheidung für einen Wechsel.

Ein weiterer Punkt ist, dass tendenziell auch von jungen Absolventen frisch nach dem Studium inzwischen schon Berufserfahrung erwartet wird. Wer also vor oder während des Studiums bereits gearbeitet hat, kann dadurch Vorteile vor den Mitabsolventen haben, wenn diese in ihrer Laufbahn bislang nur lernend tätig waren.

Nebenjob als Sprungbrett in den Traumjob?


An dieser Stelle soll also angemerkt sein, dass auch der Einstieg über einen Nebenjob eine ernsthafte Karriere ermöglichen kann. Ein klassisches Berufsfeld für „Quereinsteiger“ oder berufliche Neulinge ist etwa der Kundenservice. Wenn du also z.B. schon mit 17 einen Nebenjob in diesem Bereich und Freude an der Tätigkeit hast, kannst du dich über die Zeit beruflich weiter qualifizieren und dann etwa im Unternehmen aufsteigen oder dich spezialisieren.

Was bedeutet überhaupt „der richtige Beruf“?


Bei der Entscheidung für eine bestimmte berufliche Laufbahn spielen viele individuelle Fragen und Faktoren eine Rolle. 

Als Orientierung können dir dabei die folgenden Leitfragen dienen – gleichzeitig obliegt es aber dir alleine, welche dieser Aspekte du in deinen Überlegungen stärker gewichtest und welche nicht.

  • Worin besteht die Tätigkeit?
  • Was bewegst du damit in der Welt?
  • Wohin kann es dich in deinem Leben bringen?

Um diese Fragen ein wenig zu illustrieren, ziehen wir mal als Beispiel die weithin bekannten Berufe des Arztes und des Lehrers heran.

Worin besteht die Tätigkeit?


Für den Arzt bedeutet die tägliche Routine Patientenkontakt, Untersuchungen, Anamnese, Gespräche, je nach Schwerpunkt eventuell noch medizinische Eingriffe wie Operationen. Hinzu kommen noch zusätzliche Tätigkeiten wie Besprechungen mit den Assistenten, Kontakt zu Laboren, Kontakt zu Pharmaunternehmen usw.

Für den Lehrer besteht die Tätigkeit tagein, tagaus im Kontakt mit den Schülern. Je nach Schwerpunkt können die Schüler unterschiedlich alt sein und je nach Fächerkombination wird der Lehrer unterschiedliche Inhalte vermitteln. Dazu kommen noch die Zeiten für die Korrektur von Arbeiten oder Hausaufgaben, die Vorbereitungszeit auf den Unterricht und der Kontakt zu den Kollegen.

Was bewegst du damit in der Welt?


Für den Arzt könnte die Antwort auf diese Frage lauten: Ich helfe Menschen, ich erleichtere ihnen den Umgang mit schwierigen Diagnosen, ich bin für sie ein hilfsbereiter Ansprechpartner in gesundheitlichen Fragen, und manchmal rette ich Leben.

Für den Lehrer könnte es bedeuten: Ich helfe mit, die nächste Generation zu stärken und liebevoll auf ihrem Weg zu begleiten. Oder: Ich helfe mit, junge Menschen auf ihre Zukunft vorzubereiten, indem ich ihnen Wissen weitergebe.

Wohin bringt es dich in deinem Leben?


Der Arzt könnte in etwa folgendermaßen auf diese Frage antworten: Durch meine Tätigkeit erreiche ich ein solides Einkommen für mich und meine Familie. Ich erreiche Wohlstand und tue dabei trotzdem etwas Gutes, hinter dem ich voll stehen kann. Außerdem ernte ich als Arzt Respekt und Ansehen in meinem persönlichen Umfeld und in der Gesellschaft. Die Herausforderungen einer eigenen Praxis oder eines Vollzeit-Jobs in der Klinik werden für mich durch die Erfüllung im Beruf und die gute Bezahlung wieder wettgemacht.

Der Lehrer könnte antworten: Ich erlange ein solides Einkommen für mich und meine Familie. Dabei bin ich immer von Kindern und Jugendlichen umgeben, die mein Leben stets abwechslungsreich machen. Viele meiner Schüler werden sich noch lange (und hoffentlich positiv) an mich erinnern. Es ist zwar nicht vollkommen in meinem Einfluss, an welche Schule ich berufen werde, aber ich weiß, dass ich mich darauf werde einstellen können. Der nette Kontakt zu den Kollegen im Lehrerzimmer und die gelegentlichen Klassenausflüge bringen zudem angenehme Abwechslung. Auch gesellschaftlich bin ich als Lehrer angesehen und erfahre dafür Wertschätzung in meinem sozialen Umfeld.

Die Kehrseite der Medaille


Neben diesen sehr positiven Fragen sollte man nicht außer Acht lassen, dass wohl jeder Beruf auch seine Herausforderungen hat. So wird es der Arzt immer wieder mit tragischen Krankheitsverläufen und Sterbefällen zu tun haben, oder auch mit Patienten, die vielleicht schwierig im Umgang sind, aber trotzdem Behandlung brauchen.

Der Lehrer wird sich wiederum mit aufmüpfigen Schülern, unzufriedenen Eltern, geschwänzten Hausaufgaben, Sitzenbleibern, Lärm und konfiszierten Smartphones herumschlagen müssen.

Die wichtige Frage ist: Kannst du mit den Schattenseiten des Berufsfeldes umgehen, für das du dich interessierst?

Die unbekannten Berufe


Was ein Lehrer, ein Arzt, ein Polizist oder ein Koch machen, dürfte den allermeisten Leuten zumindest in Grundzügen klar sein. Doch was genau macht eigentlich ein DevOps Engineer, ein Clearing-Assistent in der Logistik oder ein CRM Manager?

Gerade Schulabsolventen haben oft beim besten Willen wohl kaum die Möglichkeit, sich die Vielfalt von Berufen, die es da draußen gibt, überhaupt auszumalen. Neben ihrem schulischen Lernumfeld kennen sie zwar einige Berufe aus ihrem Bekanntenkreis und ihrer Familie, auch von ihren Hobbys und aus den sozialen Medien. Viele Bereiche (gerade in der Wirtschaft oder in Forschungsinstitutionen) sind ihnen aber oftmals völlig unbekannt. Wie soll man dann also sagen können, ob vielleicht in diesen Branchen interessante Tätigkeiten liegen?

Dazu kommt, dass ein und dasselbe Studium durchaus zu sehr unterschiedlichen Berufsprofilen weitergeführt werden kann: Der eine studiert Ingenieurswissenschaften und arbeitet später in der Konstruktion von Maschinen, der andere studiert denselben Studiengang, entwickelt sich jedoch mit der Zeit eher zu einem Manager mit einem Hintergrundwissen im Ingenieursbereich, aber dem Hauptaugenmerk auf der Kommunikation mit Menschen. Hätten diese beiden Absolventen zum Zeitpunkt ihres Studiums überhaupt vorhersehen können, in welchen Bereich sie sich später einmal spezialisieren würden?

Mit Mut voran


Was also tun, wenn du nun mitten im letzten Schuljahr stehst und die Bewerbungen abgeschickt werden müssen?

Hier unser Ratschlag: Anstatt als Ziel einen konkreten Berufswunsch festzulegen, kann es hilfreich sein, stattdessen einfach einen Themenbereich des eigenen Interesses auszuwählen und dort die Ausbildung zu beginnen, die am ehesten allgemein gehalten ist und zu den aktuellen Fähigkeiten passt (also zu deinem schulischen Abschluss und ggf. zu den Vorkenntnissen, die du vielleicht schon mitbringst).

Ein Studium oder eine Ausbildung, in der du tust, was dich aktuell wirklich interessiert, wird für dich persönlich viel ertragreicher sein als ein Studium, in dem du nur wegen einer Karriereaussicht sitzt. Erlaube dir, deine Interessen zu vertiefen. So entdeckst du womöglich ungeahnte Stärken und Talente in dir. Nach und nach wirst du dann von dort aus auf die nächsten Schritte kommen, mit denen du deine berufliche Zukunft gestalten kannst.

Wichtig ist dabei, dass du dein Berufsleben als Entwicklungsraum siehst. Für deinen beruflichen Erfolg sind nicht der Arbeitsmarkt oder die Wirtschaft verantwortlich – sondern du selbst kannst sehr aktiv deinen beruflichen Werdegang mitformen. Sieh dein Studium oder deine Ausbildung nicht nur als eine Qualifikation, die du erwirbst und mit der deine Laufbahn für alle Zeit entschieden ist. Sieh es stattdessen als Grundlage, auf der du selbst dir nach und nach einen Beruf aufbauen kannst, der individuell an deine Interessen und Fähigkeiten angepasst ist – und der dich wirklich erfüllt.

Wir wünschen dir damit allerbesten Erfolg!

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